Zubehör
Wackelpartie beim Fahrradtransport?
„Achtung Autofahrer: Auf der A1 zwischen Münster-Nord und Greven Gefahr durch ein
Fahrrad auf der Fahrbahn!” Solche Verkehrsmeldungen sind leider kein Einzelfall. Der
Transport von Fahrrädern auf oder am Auto erfordert zuverlässige Trägersysteme und eine
gehörige Portion Sorgfalt.
Meist wollen passionierte Radfahrer auch im Urlaub oder bei Radtouren außerhalb der
„Hausstrecken” nicht auf ihr gewohntes Sportgerät verzichten. So bleibt die Anschaffung
eines Fahrradträgers unumgänglich. Kein leichtes Unterfangen, denn unterschiedliche
Systeme und eine beachtliche Preisspanne stellen den Käufer schnell vor die Qual der
Wahl.
Dachträgersysteme
Grundsätzlich stehen drei Grundsysteme zur Auswahl:
Der „Klassiker” ist der Dachträger. Hier werden in der Regel modulare Systeme bestehend
aus einem Grundträger und speziellen Aufnahmekomponenten angeboten. Gerade für
Autofahrer, die nicht nur Fahrräder transportieren wollen, sondern auch Dachboxen, Skier
oder sonstige Lasten eignet sich dieses System aufgrund seiner vielfältigen
Einsatzmöglichkeiten.
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Und dieser besteht gleich aus mehreren
Negativeigenschaften. Sieht man einmal von den recht teuren Modellen mit Liftfunktion
(z.B. durch Gasdruckfedern) ab, erfordert die Verladung einige Muskelkraft und etwas
Übung. Darüber hinaus muss bei dieser Transportart mit einem bis zu 20 Prozent erhöhten
Kraftstoffverbrauch gerechnet werden, auch wenn man sich schon aus Sicherheitsgründen
mit der Höchstgeschwindigkeit an der 130er-Marke orientieren sollte. Eine unsachgemäße
Montage oder minderwertige System sorgen bei Vollbremsungen oder Unfällen schnell dafür,
dass sich nicht nur die Fahrräder, sondern oft auch das Trägersystem aus den
Befestigungen reißen und zu gefährlichen Geschossen werden. Ein weiterer Nachteil: Bei
den hohen Dachaufbauten sind Parkhäuser, Carports oder Garagen im Normalfall nicht mehr
befahrbar. Ein Tipp: Kleben Sie sich einen Hinweiszettel ans Armaturenbrett. Denn nicht
selten kommt es vor, dass unachtsame Fahrer das „schnelle Abladen” an der
Garageneinfahrt praktizieren.
Heckträger
Wesentlich komfortabler, sicherer und Kraftstoff sparender sind Systeme zur Heckmontage.
Sie sind nicht multifunktional wie ihre „Kollegen vom Dach”, jedoch die richtige Wahl
für Käufer, bei denen Komfort und Sicherheit im Vordergrund stehen. Preislich können die
für nahezu jeden Fahrzeugtyp verfügbaren Systeme durchhaus mit hochwertigen Dachsystemen
mithalten. Zu beachten ist allerdings, dass die Sicht nach hinten meist deutlich
eingeschränkt ist. Zudem ist von Systemen abzuraten, bei denen die Heckklappe erst nach
dem Herunternehmen der Fahrräder bedienbar ist, denn diese erweisen sich in der Praxis
oft als echte Komfort-Killer.
Systeme für Anhängerkupplungen
Ideale Montagevoraussetzungen haben Fahrzeuge mit Anhängerkupplung. Hier lassen sich die
Träger einfach an die Kupplung montieren und so entsteht eine absolut feste Verbindung.
Da die Heckleuchten durch die Träger abgedeckt werden, verfügen die Systeme über eine
separate Lichtleiste, die über die Steckerverbindung am Fahrzeug mit Strom versorgt
wird. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Stecker auf beiden Seiten zueinander passen,
denn es gibt diese in sieben- und dreizehnpoliger Ausführung. Passen sie nicht, ist auch
das kein Problem. Im Fachhandel sind entsprechende Adapter ab etwa 25 Euro erhältlich.
Ansonsten gelten für dieses System die gleichen Einschränkungen wie für solche zur
Montage an der Heckklappe. Der kostenintensive Einbau einer Anhängerkupplung nur für den
Fahrradtransport rechnet sich allerdings nur in den seltensten Fällen.
Auch hier ein Tipp: Beachten Sie, dass für diese Variante ein drittes
Nummernschild (ohne HU- und Zulassungssiegel) benötigt wird.
Qualität und Sicherheit haben ihren Preis
Das Fazit der regelmäßig von Testinstituten und Automobilverbänden durchgeführten
Vergleichstests lässt sich verkürzt so formulieren: Hände weg von Billigprodukten.
Häufig fördern Material- und Crash-Versuche erschreckende Ergebnisse zu Tage aus denen
klar wird, dass Discount-Preise meist zu Lasten der Materialqualität und der Sicherheit
gehen. Die Tatsache, dass ein Produkt über eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE)
verfügt ist allein noch kein ausreichendes Qualitätsmerkmal. Hochwertige Markenprodukte
wie beispielsweise von Thule schneiden meist bei Tests ohne gravierende Beanstandungen
ab und zeichnen sich durch eine hohe Lebensdauer aus. Zudem gibt es hier kaum Probleme
mit der Ersatzteil- und Zubehörbeschaffung. Vor dem Kauf ist jedoch ein Blick in die
einschlägigen Testmagazine und Internetportale oder die Beratung durch den Fachhandel
oder eine Kfz-Werkstatt zu empfehlen.
Navigationssysteme
Jeder, der bereits mit einem Navigationssystem an Bord unterwegs ist, wird auf diesen
Komfort nicht mehr verzichten wollen. Kein Verzetteln im Straßen-Atlas, keine
überraschenden Staus und keine veralteten Karten - das und vieles mehr sichert Ihnen ein
Navigationssystem der aktuellen Generation.
Mit einem Festeinbau haben Sie zusätzlich den Vorteil, dass der Zigarettenanzünder nicht
ständig belegt ist. Weiterhin stören keine losen Kabel im Innenraum das Auge oder eine
Antenne, die man ständig auf die Seitenscheibe stecken muss. Ein festes
Navigationssystem ersetzt auch das Radio, denn es sind alle Radiofunktionen integriert.
Ein mobiles Navigationssystem kann einen großen Nachteil haben - die Lautsprecheransagen
sind oft viel zu leise. Der Festeinbau mit der Kopplung an das Radio ermöglicht das
Stummschalten des Radios während der Ansage sowie die Anpassung der Lautstärke an die
Fahrgeschwindigkeit - das richtige Signal vorausgesetzt. Eine Bedienung per Touch-Screen
erspart Ihnen das Auswendig-Lernen von Knöpfen und Schaltern.
Die Staudaten-Erfassung "Traffic Message Channel" (TMC) als Teil des RDS-Radiodienstes
versorgt Sie jederzeit mit aktuellen Staumeldungen. Damit Sie die "schnellste Strecke"
auch wirklich schnell ans Ziel führt.
Gern beraten wir Sie zum Thema Navigationssystem und dessen Varianten.