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Pflege und Wartung

Additive: Wahrheit oder Dichtung?

Über die Wirksamkeit von Kraftstoff- und Öl-Additiven streiten sich Fachleute und Laien schon seit Jahren. Geldmacherei wird den Herstellern von Kritikern vorgeworfen, diese kontern mit Gutachten und Untersuchungen, die den Beitrag zum Umweltschutz und die Wirksamkeit ihrer Produkte in Puncto Verschleißreduzierung und Motorlebensdauer belegen.

Grundsätzlich muss zwischen Zusätzen für das Kraftstoff- und das Ölsystem unterschieden werden. Während die einen über den Tank, die Benzinpumpe und die Einspritz- bzw. Vergaseranlage an ihren Wirkungsort finden, gelangen die anderen über den Öleinfüllstutzen in den Ölkreislauf.

Kraftstoff-Additive

Die Zugaben zum Diesel- oder Ottokraftstoff werden nach der Verdichtung im Verbrennungsraum verbrannt und wirken auf ihrem Weg durch das Leistungs- und Aufbereitungssystem Verschleiß hemmend und lösen bestehende Ablagerungen. Das Einspritzsystem oder auch der Vergaser werden zuverlässig gereinigt und sauber gehalten, Verunreinigungen im Verbrennungsraum, in Einspritzdüsen, Kraftstoffleitungen und an Ventilen werden abgebaut. Darüber hinaus erfahren der obere Zylinderbereich und die Ventilschäfte eine zusätzliche Schmierung. All dies führt letztendlich zu geringeren mechanischen Beanspruchungen und wirkt sich positiv auf die Lebensdauer aus. Die Zusätze bewirken, dass sich Kondenswasser und Kraftstoff verbinden und so problemlos durch das Kraftstoffsystem abfließen können. Ein positiver Nebeneffekt einiger Additive, gerade während Urlaubs-Reisen in Länder mit minderer Kraftstoffqualität: Der Wirkungsgrad des Kraftstoffs und die Verbrennung verbessern sich, indem die Zusätze den Oktan- bzw. Cetanwert erhöhen. So reduzieren sich schädliche Abgase und der Kraftstoffverbrauch, insgesamt läuft der Motor kultivierter und startet kalt leichter.

Motoröl-Additive

Während die Kraftstoff-Zusätze nach erfolgtem „Einsatz“ verbrennen, existieren für den Ölkreislauf zwei grundsätzlich unterschiedliche Additiv-Familien. Die eine wird als Reiniger vor anstehendem Ölwechsel eingefüllt, der Motor dann für etwa 15 Minuten gestartet. Der Motor wird durch diesen Vorgang innen gereinigt. Hochwirksame Reinigungs-Additive lösen die Schlamm- und Lackbildner, „knacken“ und zerkleinern Verkokungen und Ablagerungen, umhüllen die festen Partikel und flüssige Verunreinigungen. Sie werden durch das Öl abtransportiert und beim Ölwechsel mit dem Altöl entsorgt. Nach einem derart vorbereiteten Ölwechsel kann das Frischöl seine ganze Leistungsfähigkeit optimal entfalten: Der Motor ent-wickelt wieder seine volle Leistung, läuft verschleißärmer, das Abgasverhalten wird optimiert und Mangelschmierung wirksam verhindert. Die andere Gattung wird nach dem Filter- und Ölwechsel dem Frischöl beigegeben und wirkt im Dauerbetrieb. Sie verringert den Verschleiß, indem auf den „Reibungspartnern“ im Motor eine sehr dünne, unter Verschleißbedingungen verformbare Gleitschicht aufgebaut wird, die mindestens 50.000 km wirksam bleibt. Daraus ergeben sich folgende Vorteile: Wesentliche Verschleißminderung, längere Motor-Lebensdauer, Kraftstoff- und Schadstoffreduzierung durch den Leichtlauf-effekt, optimale Motor-Leistung und ruhiger Lauf.

Wirksamkeit

Grundsätzlich ist die Verwendung von Additiven kein Muss. Entscheidet man sich jedoch für ein Additiv ist, unbedingt darauf zu achten, dass diese hinsichtlich ihrer Unbedenklichkeit und Wirksamkeit testiert sind. Der Anbieter LIQUI MOLY weist beispielsweise bei seinem hochwirksamen Motor-System-Reiniger bereits auf der Verpackung erkennbar auf ein entsprechendes Testat durch den TÜV-Thüringen hin. Einige Autohersteller wie etwa Audi empfehlen sogar die Verwendung derartiger Kraftstoffadditive. Denn: Durch die Zugabe von Additiven mit entsprechender Prüfung verringert sich erwiesenermaßen die Reibung im Motor, hierdurch entsteht weniger Verschleiß, damit ist eine höhere Lebensdauer des Motors möglich. In Zweifelsfällen sollten Additive aber erst nach Rücksprache mit einer Fachwerkstatt verwendet werden.